22. Mai 2011 – Auf dem Teppich – 20. Straßenfest
„Darf ich oder darf ich nicht?“ Natürlich durfte sie, er selbstverständlich auch: drüber laufen. Zwanzig Jahre lang ein Straßenfest zu veranstalten macht schon etwas stolz und lässt manche Schwierigkeiten bei den Vorbereitungen vergessen. Trotz Jubiläum wollten wir bodenständig und auf dem Teppich bleiben. Womit das Stichwort gegeben wäre. Den gesamten Kirchenvorplatz konnten wir mit frisch gereinigten Teppichen auslegen (ein wunderschönes Bild vom Kirchturm!) und sperrten hier auch einen Bereich für Gäste ab, die mit ihrem Fliegenden Teppich anreisen wollten. Auf die Selneckerstraße legten wir den berühmten „Roten“, 180 Meter lang! „Irgendwie besonders festlich“, meinte ein Besucher und schritt fürstlich einher. Für alle unsere Gäste hatten wir den roten Teppich ausgerollt, denn sie stehen bei uns immer im Mittelpunkt. Der Teppich machte die beiderseits von eng aneinander stehenden Ständen flankierte Straße zur gehobenen Connewitzer Flaniermeile. Verrückt? Klar, verrückt sind wir immer irgendwie, meist nur nicht so auffällig. Denn das knallige Rot auf dunklem Asphalt war nun wirklich von niemandem zu übersehen. Am Nachmittag zogen die Mitwirkenden der Connewitzer Kaffeetüten-Modenschau über den einmaligen Catwalk, in ihren schillernden Kostümen aus Kaffee-Verpackungen. Teile des roten Teppichs fanden eine Wiederverwendung, Stücke vom Kirchenvorplatz liegen heute in dem ein oder anderen Wohnzimmer. Ein fliegender Teppich wurde am sonnigen Straßenfestsonntag in Connewitz nicht gesichtet: schade.
