17. Mai 1998 – Über 7 Straßen kannst du gehen – 7. Straßenfest
Es führen nicht alle Wege nach Connewitz, aber immerhin sieben Straßen zum Connewitzer Kreuz. Eine fällt Ihnen sicher sofort ein, die breite und leicht abschüssige, auf der einmal im Jahr das Straßenfest stattfindet. Letztmalig übrigens von vier Kirchgemeinden ausgerichtet, denn die evangelischen Gemeinden Gethsemane in Lößnig und die Connewitzer Paul-Gerhardt-Gemeinde schlossen sich 1998 zusammen. Die Hauptverbindung zwischen ihnen ist die Bornaische, im Stadtplanungsdeutsch als Nahversorgungslage eingestuft, wegen der kleinen Läden und Gastronomie. Dann wäre die Alleestraße Richtung Innenstadt, mit Straßenbahn- und Busverkehr, liebevoll Karli abgekürzt. Für Straßenfestbesucher aus der Südvorstadt könnte zudem die Kochstraße in Frage kommen – bei Nr. 132 befindet sich der Eingang zur Kulturfabrik Werk II. Noch geschlossen ist das ehemalige Kino UT in der Wolfgang-Heinze-Straße; hoffentlich müssen die Connewitzer nicht die üblichen 100 Jahre warten. Für Schüler der Herderschule, alljährlich mit einem kleinen Programm auf der Bühne zu erleben, geht es über die Arno-Nitzsche-Straße. Bliebe die Siebte, die nach Friedrich Karl Biedermann heißt. Biedermann war Publizist, Historiker, Redaktionsleiter und Gründer der Nationalliberalen Partei. Die rege Bautätigkeit beiderseits der Biedermannstraße führte 1998 zur Gründung der Interessengemeinschaft Connewitz als einer Plattform für Konfliktlösungen im Sanierungsgebiet zwischen Altmietern, Hausbesetzern und Investoren sowie Bündnis für Aktionen zur Image-Aufbesserung des Stadtteils. Im Programm der 7. Straßenfestausgabe zu erleben waren u. a. das aus Russlanddeutschen bestehende Retschenka-Ensemble sowie der Posaunenchor, der seit genau 30 Jahren unter der Leitung von Gunter Regitz spielte.
Programm Connewitzer Straßenfest 1998